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Werte und Strategien der Europäischen Union


Die EU: Geschichte und Entwicklung


  1. DIE RÖMISCHEN VERTRÄGE

Die „Römischen Verträge“ wurden am 25. März 1957 in Rom unterzeichnet. Sie gelten als Gründungsakte der Europäischen Gemeinschaft. Der erste Vertrag gründete die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), der zweite die Europäische Atomgemeinschaft, besser bekannt als EURATOM

VERTRAG ZUR GRÜNDUNG DER EUROPÄISCHEN WIRTSCHAFTSGEMEINSCHAFT

Rom, den 25. März 1957

Artikel 1

Durch diesen Vertrag gründen die Hohen Vertragsparteien untereinander eine EUROPÄISCHE WIRTSCHAFTSGEMEINSCHAFT.

Artikel 2

Aufgabe der Gemeinschaft ist es, durch die Errichtung eines Gemeinsamen Marktes und die schrittweise Annäherung der Wirtschaftspolitik der Mitgliedstaaten eine harmonische Entwicklung des Wirtschaftslebens innerhalb der Gemeinschaft, eine beständige und ausgewogene Wirtschaftsausweitung, eine größere Stabilität, eine beschleunigte Hebung der Lebenshaltung und engere Beziehungen zwischen den Staaten zu fördern, die in dieser Gemeinschaft zusammengeschlossen sind.

Artikel 3

Die Tätigkeit der Gemeinschaft im Sinne des Artikels 2 umfaßt nach Maßgabe dieses Vertrags und der darin vorgesehenen Zeitfolge:

a) die Abschaffung der Zölle und mengenmäßigen Beschränkungen bei der Ein- und Ausfuhr von Waren sowie aller sonstigen Maßnahmen gleicher Wirkung zwischen den Mitgliedstaaten;

b) die Einführung eines Gemeinsamen Zolltarifs und einer gemeinsamen Handelspolitik gegenüber dritten Ländern;

c) die Beseitigung der Hindernisse für den freien Personen-, Dienstleistungs- und Kapitalverkehr zwischen den Mitgliedstaaten;

d) die Einführung einer gemeinsamen Politik auf dem Gebiet der Landwirtschaft;

e) die Einführung einer gemeinsamen Politik auf dem Gebiet des Verkehrs;

f) die Errichtung eines Systems, das den Wettbewerb innerhalb des Gemeinsamen Marktes vor Verfälschungen schützt;

g) die Anwendung von Verfahren, welche die Koordinierung der Wirtschaftspolitik der Mitgliedstaaten und die Behebung von Störungen im Gleichgewicht ihrer Zahlungsbilanzen ermöglichen;

h) die Angleichung der innerstaatlichen Rechtsvorschriften, soweit dies für das ordnungsmäßige Funktionieren des Gemeinsamen Marktes erforderlich ist;

i) die Schaffung eines Europäischen Sozialfonds, um die Beschäftigungsmöglichkeiten der Arbeitnehmer zu verbessern und zur Hebung ihrer Lebenshaltung beizutragen;

l) die Errichtung einer Europäischen Investitionsbank, um durch Erschließung neuer Hilfsquellen die wirtschaftliche Ausweitung in der Gemeinschaft zu erleichtern;

m) die Assoziierung der überseeischen Länder und Hoheitsgebiete, um den Handelsverkehr zu steigern und die wirtschaftliche und soziale Entwicklung durch gemeinsame Bemühungen zu fördern.


2. CHRONIK

1945–1959 - Der Beginn der Zusammenarbeit für ein friedliches Europa

Wie die Zusammenarbeit nach dem Krieg in Europa zur Gründung der Europäischen Gemeinschaft für Kohle und Stahl, zur Unterzeichnung der Römischen Verträge und zur Schaffung des Europäischen Parlaments führte.


1960–1969 - Die „wilden 60er“ – eine Zeit des wirtschaftlichen Aufschwungs

Die Europäische Union in den 60er Jahren: weitere wirtschaftliche Integration in Europa und die Anfänge der internationalen Zusammenarbeit.


1970–1979 - Die Gemeinschaft wächst – die ersten neuen Mitglieder treten bei: Dänemark, Irland und das Vereinigte Königreich

Die Europäische Union in den 70er Jahren: die erste Erweiterungsrunde, Europawahlen und der Beginn der Regionalpolitik zur Förderung ärmerer Gebiete.


1980–1989 - Europa im Wandel – Der Zusammenbruch des Kommunismus

Die Europäische Union in den 80er Jahren: mehr Beitrittsländer, das Erasmus-Programm und die Anfänge des Binnenmarkts.


1990–1999 - Ein Europa ohne Grenzen

Die Europäische Union in den 90er Jahren: weitere Beitritte, Startschuss für den Binnenmarkt, grenzfreier Reiseverkehr und die Einführung des Euro.

2000–2009 - Weitere Erweiterung

Die Europäische Union in den 2000er Jahren: weitere Erweiterungsrunde mit 12 neuen Ländern, Einführung des Euro als gesetzliches Zahlungsmittel und Unterzeichnung des Vertrags von Lissabon.

2010–2019 - Ein schwieriges Jahrzehnt

Die Europäische Union in den 2010er Jahren: Kampf gegen die Finanzkrise, Beitritt Kroatiens zur EU und Entscheidung des Vereinigten Königreichs zum Austritt aus der EU


2020 bis heute - Corona und der Weg zur Erholung

Die Europäische Union in den 2020er Jahren: Bewältigung der Corona-Krise, Konjunkturbelebung für Europa und Bekämpfung des Klimawandels.


Die EU: Ziele und Werte


  1. Die EU: Ziele


Die Ziele der Europäischen Union innerhalb ihrer Grenzen sind:


👉 Förderung des Friedens, der europäischen Werte und des Wohlergehens ihrer Bürger/innen

👉Freiheit, Sicherheit und Rechtsstaatlichkeit in einem Raum ohne Binnengrenzen bei angemessenem Schutz der Außengrenzen zur Regelung von Einwanderungs- und Asylfragen sowie zur Verhinderung und Bekämpfung von Kriminalität

👉Schaffung eines Binnenmarktes

👉Erreichen einer nachhaltigen Entwicklung auf der Grundlage von ausgeglichenem Wirtschaftswachstum und Preisstabilität sowie einer wettbewerbsfähigen Marktwirtschaft mit Vollbeschäftigung und sozialem Fortschritt

👉 Erhaltung und Schutz der Umwelt sowie Verbesserung ihrer Qualität

👉 Förderung des wissenschaftlichen und technologischen Fortschritts

👉 Eindämmung sozialer Ungerechtigkeit und Diskriminierung

👉 Förderung von sozialer Gerechtigkeit und sozialem Schutz, Gleichstellung von Frauen und Männern und Schutz der Rechte von Kindern

👉Stärkung des wirtschaftlichen, sozialen und territorialen Zusammenhalts und der Solidarität zwischen den EU-Mitgliedsländern

👉Achtung ihrer reichen kulturellen und sprachlichen Vielfalt

👉Gründung einer Wirtschafts- und Währungsunion, deren Währung der Euro ist

Die Ziele der Europäischen Union in der Welt sind:


👉 Wahrung und Förderung ihrer Werte und Interessen

👉 Beitrag zu Frieden und Sicherheit und zu einer nachhaltigen Entwicklung der Erde

👉 Beitrag zur Solidarität und gegenseitigen Achtung der Völker, zu freiem und fairem Handel, zur

👉 Beseitigung der Armut und zum Schutz der Menschenrechte

strikte Einhaltung des Völkerrechts


Die Ziele der EU sind in Artikel 3 des Vertrags von Lissabon festgelegt.

2. Die Europäische Union Werte:


Die Europäische Union gründet sich auf folgende Werte:

👉Würde des Menschen

Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie ist zu achten und zu schützen. Sie bildet das eigentliche Fundament der Grundrechte.

👉Freiheit

Die Freizügigkeit ermöglicht den Bürgerinnen und Bürgern, innerhalb der EU zu reisen und ihren Wohnsitz zu wählen. Persönliche Freiheiten wie die Achtung des Privatlebens, Gedankenfreiheit, Religionsfreiheit, Versammlungsfreiheit, die Freiheit der Meinungsäußerung und Informationsfreiheit sind durch die EU-Charta der Grundrechte geschützt.

👉Demokratie

Die Arbeitsweise der Union beruht auf der repräsentativen Demokratie. Alle EU-Bürger/innen haben automatisch politische Rechte. Alle erwachsenen EU-Bürger/innen haben das aktive und passive Wahlrecht für die Wahlen zum Europäischen Parlament. Sie können sich sowohl im Wohnsitzland als auch im Herkunftsland zur Wahl stellen.

👉Gleichstellung

Bei der Gleichstellung geht es um gleiche Rechte aller Bürger/innen vor dem Gesetz. Die Gleichstellung von Frauen und Männern ist Teil aller politischen Maßnahmen der EU und Grundlage der europäischen Integration. Sie gilt für alle Bereiche. Der Grundsatz des gleichen Lohns für gleiche Arbeit wurde bereits 1957 in den Römischen Verträgen festgeschrieben.

👉Rechtsstaatlichkeit

Grundlage der EU ist die Rechtsstaatlichkeit. Alle ihre Tätigkeiten stützen sich auf freiwillig und demokratisch von ihren Mitgliedsländern vereinbarte Verträge. Recht und Gesetz werden von einer unabhängigen Justiz aufrechterhalten. Die EU-Mitgliedsländer haben dem Europäischen Gerichtshof die Befugnis übertragen, in letzter Instanz zu entscheiden. Seine Urteile müssen von allen respektiert werden.

👉Menschenrechte

Die Menschenrechte sind durch die Charta der Grundrechte der Europäischen Union garantiert. Dazu gehören das Recht auf Freiheit von Diskriminierung aufgrund des Geschlechts, der Herkunft, der Religion oder der Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Orientierung sowie das Recht auf den Schutz personenbezogener Daten und das Recht auf Zugang zur Justiz.

Die EU baut auf den Werten auf, die in Artikel 2 des Vertrags von Lissabon und in der Charta der Grundrechte der Europäischen Union festgeschrieben sind.


Die EU: Strategien und Finanzierungsinstrumente


  1. Die Prioritäten der Europäischen Kommission fūr 2019-2024


Der Präsident der Kommission hat für seine derzeitige fünfjährige Amtszeit sechs politische Prioritäten festgelegt. Diese leiten sich aus der strategischen Agenda des Rates und aus Diskussionen mit den Fraktionen des Europäischen Parlaments ab.

1 - Ein europäischer Green Deal

Die EU in eine moderne, ressourceneffiziente und wettbewerbsfähige Wirtschaft umwandeln, gleichzeitig Europas natürliche Umwelt bewahren, den Klimawandel bekämpfen und Europa bis 2050 CO2-neutral und ressourceneffizient machen.

2 - Ein Europa für das digitale Zeitalter

Die digitale Transformation annehmen, indem in Unternehmen, Forschung und Innovation investiert, der Datenschutz reformiert, Menschen mit den Fähigkeiten ausgestattet werden, die für eine neue Generation von Technologien erforderlich sind, und entsprechende Regeln entwickelt werden.

3 - Eine Wirtschaft im Dienste der Menschen

Stärkung der EU-Wirtschaft bei gleichzeitiger Sicherung von Arbeitsplätzen und Abbau von Ungleichheiten, Unterstützung von Unternehmen, Vertiefung der Wirtschafts- und Währungsunion und Vollendung der Banken- und Kapitalmarktunion.

4 - Ein stärkeres Europa in der Welt

Stärkung der Stimme der EU auf der Weltbühne durch Verbesserung ihres Ansehens als Vorkämpfer für starken, offenen und fairen Handel, Multilateralismus und eine auf Regeln basierende Weltordnung. Stärkung der Beziehungen zu Nachbarländern und Partnern sowie Stärkung der Fähigkeit der EU, Krisen auf der Grundlage ziviler und militärischer Fähigkeiten zu bewältigen.

5 - Förderung unserer europäischen Lebensweise

Wahrung von Grundrechten und Rechtsstaatlichkeit als Bastion von Gleichberechtigung, Toleranz und sozialer Gerechtigkeit. Bewältigung von Sicherheitsrisiken, Schutz und Stärkung der Verbraucher sowie Entwicklung eines Systems für legale und sichere Migration bei gleichzeitiger effektiver Verwaltung der EU-Außengrenzen, Modernisierung des EU-Asylsystems und enge Zusammenarbeit mit Partnerländern.

6 - Neuer Schwung für die Demokratie in Europa

Stärkung der demokratischen Prozesse in Europa durch Vertiefung der Beziehungen zum Europäischen Parlament und zu den nationalen Parlamenten, Schutz der EU-Demokratie vor externer Einmischung, Gewährleistung von Transparenz und Integrität während des gesamten Gesetzgebungsverfahrens sowie umfassendere Zusammenarbeit mit Europäern bei der Gestaltung der Zukunft der EU.

2. EU-Programme und -Fonds


Die folgende Liste verschafft einen Überblick über die aus dem mehrjährigen Finanzrahmen 2021-2027 und NextGenerationEU finanzierten Fördermöglichkeiten nach Rubrik, Cluster und Programm bzw. Fonds (die meisten Programme mit geteilter Mittelverwaltung werden als „Fonds“ bezeichnet).

Binnenmarkt, Innovation und Digitales

Zusammenhalt und Werte\

Natürliche Ressourcen und Umwelt

Migration und Grenzmanagement

Sicherheit und Verteidigung

Nachbarschaft und Welt

3. Das ERASMUS+ Programm

Erasmus+ ist das EU-Programm zur Förderung von allgemeiner und beruflicher Bildung, Jugend und Sport in Europa.

Es verfügt über einen Haushalt von ungefähr 26,2 Milliarden Euro. Das ist fast doppelt so viel wie für das Vorläuferprogramm (2014–2020).

Schwerpunkte des Programms 2021–2027 sind soziale Inklusion, der grüne und digitale Wandel und die Förderung der Teilhabe junger Menschen am demokratischen Leben.

Es unterstützt Prioritäten und Aktivitäten, die im europäischen Bildungsraum, dem Aktionsplan für digitale Bildung und der europäischen Kompetenzagenda festgelegt sind. Das Programm


🤝 unterstützt außerdem die europäischen Säule sozialer Rechte

🧒🏻 setzt die EU-Jugendstrategie 2019–2027 um und

🏃‍♂️ fördert die europäische Dimension des Sports.

Erasmus+ bietet Mobilitäts- und Kooperationsmöglichkeiten in folgenden Bereichen:


👉HOCHSCHULBILDUNG

👉BERUFLICHE AUS- UND WEITERBILDUNG

👉SCHULBILDUNG (einschl. frühkindlicher Betreuung, Bildung und Erziehung)

👉ERWACHSENENBILDUNG

👉JUGENDARBEIT

👉SPORT

Teilnehmen

Erasmus+ ist ein sehr breites Programm, das eine Vielzahl von Maßnahmen abdeckt. Wie Sie teilnehmen können, hängt im Wesentlichen von zwei Faktoren ab:

  1. wenn Sie sich selbst oder im Namen einer Organisation bewerben

  2. in welchem Land Sie oder Ihre Organisation ansässig sind


Einzelbewerber

Wenn Sie alleine teilnehmen möchten, müssen Sie sich wahrscheinlich über eine Organisation wie Ihre Universität, Ihr Ausbildungszentrum, Ihr Unternehmen usw. bewerben. Überprüfen Sie, ob sie sich um ein Projektstipendium bewerben, oder suchen Sie in der Erasmus+ App nach Rat und Inspiration.

Für die meisten Aktionen muss sich Ihre Organisation in einem Programmland befinden. Programmländer sind die EU-Mitgliedstaaten und eine kurze Liste anderer Länder, die mit dem Programm assoziiert sind. Andere Aktionen stehen auch Gruppen anderer Länder offen, die nicht mit dem Programm assoziiert sind.


Useful Links:

👉 Check the Opportunities for individuals!

👉 Download the ERASMUS+ App!


Antragstellende Organisationen

Wenn Sie eine Organisation sind, die sich um einen Projektzuschuss oder eine Ausschreibung bewerben möchte, müssen Sie sich zunächst registrieren. Dann sollten Sie auch die Liste der Programm- und Partnerländer prüfen, denn Ihr Wohnort wirkt sich darauf aus, wofür Sie sich bewerben können.


Useful Links:

👉 Start your Registration process!

👉 Check the Opportunities for the organisations & the Eligible Countries!




If you want to start this journey, always rely on the compass of the programme, the

ERASMUS+ Programme Guidelines 2022





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